

Hitler und Hummel der gleiche Rummel
Montagefotografie der Fotomontage für die AIZ, 1932, Nr. 45
Verso mit Prager und Pariser Zollstempel
Der sozial gescheiterte Karl Ignaz Hummel gab sich Ende Mai 1932 als sein Jugendfreund Oskar Daubmann aus Endingen/Baden aus, der 1916 an der Somme gefallen war und als vermißt galt. Der falsche Daubmann trat mit der Geschichte auf, er sei verwundet in französische Gefangenschaft geraten, nach jahrelanger Haft aus einem Straflager bei Constantine/Algerien geflohen und nach einem Marsch von 5000(!) km durch Afrika über Tunis nach Italien entkommen. Seldtes Stahlhelm, Hugenbergs DNVP und Hitlers NSDAP kam der "Spätheimkehrer" mit seiner antifranzösischen Story gerade recht; sie setzten ihn als bezahlten Redner ein, er trat auch auf Traditionstreffen "seines" 111. Infanterieregiments auf. Im Oktober 1932 wurde Hummel als Schwindler entlarvt. Ernst Thälmann verglich in einer Wahlrede am 27. Oktober in Düsseldorf den falschen Daubmann mit Hitler.
Recto mit Ausschnittmarkierungen und Anmerkungen für den Druck in Bleistift
Verso
gestempelt (schwarz):
"CELNI Ú RAD PRAHA - 40" [Zollamt Prag]
gestempelt (blau):
"DOUANE CENTRALE [Umschrift] / EXPORTATION / PARIS" [Zollamt Paris]